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Transafrika

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Planung / Reisetipps

Mit der Planung zu meiner Transafrikareise startete ich rund drei Monate vor dem Abreisedatum. Meine Arbeitsstelle hatte ich auf den 30. August 2001 gekündet. Am 2. September sollte es dann losgehen. Anhand einer Afrikakarte machte ich mir erste Gedanken über eine mögliche Route. Schnell stellte sich heraus, dass ohne eigenes Fahrzeug wohl die östliche Route durch den nahen Osten und danach via Aegypten, Sudan und Aethopien eher in Frage kommen würde. Nachdem ich mich also für diese Route entschieden hatte, machte ich mich daran, die Visa für die zu besuchenden Länder zu besorgen. Wobei ich mich hier auf diejenigen Länder beschränkte, bei denen man das Visum nicht oder nur mit grossem Aufwand an der Grenze bekommt (Syrien, Aegypten, Sudan, Aethopien). Vor Einholung der Visa musste ich mir auch einen ungefähren Zeitplan aufstellen, da die Visa meistens nur eine Aufenthaltsdauer von einem Monat erlaubten und/oder die Einreisefrist beschränkt war. Neben dem Papierkram liess ich im Impfzentrum alle nötigen Impfungen über mich ergehen und bekam genügend Malariatabletten (Lariam) für die nächsten sechs Monate verschrieben.
 

Knacknüsse bei der Routenplanung
Die schwierigeren Abschnitte der Reise sind mit Sicherheit die Strecken von Assuan durch den Nordsudan nach Äthopien und auch die Strecke von der äthopischen Grenze bis nach Marsabit / Kenia.  Hier die Details:

Assuan - Wadi-Halfa - Atbara - Khartoum
Das Fährticket für die wöchentliche Schiffsverbindung nach Wadi Halfa gibt es bei der Nile Navigation Company in Assuan (ist im Lonely Planet verzeichnet). Für den Ticketkauf muss ein gültiges Visum für den Sudan vorgelegt werden. Ein Ticket in der ersten Klasse (Zweierkabine, klimatisiert) kostet EGP 195.00. Die zweite Klasse ist günstiger, jedoch nicht komfortabel. Die Fähre verlässt die Anlegestelle in der Nähe des High Damms jeden Montag irgendwann am Nachmittag (Bei meiner Fahrt wurde es 17.00 Uhr). Tickets können auch noch bei der Anlegestelle gekauft werden. Von Assuan fährt ein Zug zum High Damm (40 Piaster in der dritten Klasse). Danach sind es noch einige hundert Meter zum Abfertigungsgebäude. Hier gibt es auch den ägyptischen Ausreisestempel. An Bord hat es ein Restaurant, im Fahrpreis (erste Klasse) ist ein Abendessen inklusive. Die Pässe werden bereits an Bord eingesammelt. Sobald die Immigration in Wadi Halfa an Bord kommt, werden die Pässe wieder ausgeteilt und die Ausländer haben ein Einreiseformular auszufüllen und werden kurz befragt. Nach dem Aussteigen folgt die Zollkontrolle und eine Einreisegebühr von EGP 10.00 wird fällig. Mit dem Landrover geht es für SD 500.00 ins Dorf. Uebernachtung im Wadi el Nil Hotel (sehr einfach) für SD 700.00. Geld zu wechseln ist kein Problem. Den besten Wechselkurs gibt es jedoch bei der Bank am Bahnhof. Der Zug fährt am Mittwochabend um ca. 17.00 Uhr nach Atbara und Khartoum ab. Ein Ticket kann am Mittwochmorgen ab 7.00 Uhr gekauft werden (erste Klasse im Sechserabteil nach Atbara SD 4´550.00). Falls man am Mittwoch zwei Stunden Zeit und starke Nerven hat, kann man sich schon Mal bei der Ausländerbehörde registrieren lassen. Dies kostet ca. USD 30.00. Zwei Passfotos und eine Visakopie werden auch noch benötigt. Ansonsten kann man dies problemlos auch noch in Khartoum erledigen. Von Atbara nach Khartoum verkehren genügend Busse, die die Strecke in ca. vier Stunden zurücklegen. Die Eisenbahn benötigt für diese Strecke nochmals zehn Stunden.

Khartoum - Gedaref - Gallabat
In Khartoum gibt es beim Tourismusministerium kostenlos einen Touristen-Travelpermit. Dies ist nur eine halboffizielle Variante, wenn man jedoch nicht tagelang in Khartoum auf das offizielle Travelpermit warten will, sollte man versuchen damit zur Grenze zu kommen (Ich brauchte fünf Tage bis ich den Permit erhielt). Bis Gedaref gibt es moderne Busse, das Stück bis zur Grenze (allenfalls mit einer Übernachtung unterwegs) muss dann mit einem Lastwagen (das letzte Stück im Konvoi) zurückgelegt werden. Dies ist jedoch auch kein Problem. In Gedaref gibt es auch genügend Leute, die bei der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit behilflich sind.

Moyale - Marsabit - Isiolo
Der Lastwagenkonvoi (in meinem Fall Rindertransporter) sammelt sich jeweils am Morgen beim Dorfausgang. Ein Platz in der Führerkabine oder auf der Ladefläche kann problemlos am gleichen Morgen organisiert werden (die anderen Passagiere fragen, was sie bezahlt haben). Die Lastwagen fahren im Konvoi bis Marsabit und werden von Soldaten begleitet. Die Fahrt bis Marsabit dauert bei gutem Wetter nur einen Tag. Die Lastwagen fahren jedoch weiter und es wird nur ein kurzer Nachtstopp zwischen Marsabit und Isiolo eingelgt. Auf meiner Reise bin ich am nächsten Morgen um 7.00 Uhr in Isiolo angekommen.

Allgemeine Tipps

Genügend Passfotos und Fotokopien des Passes und der bereits eingeholten Visa mitnehmen. Diese werden bei der Beantragung von Visa und bei der Registrierung oder für die Ausstellung von Travelpermits benötigt

Falls man eine Studentenkarte hat, diese unbedingt mitnehmen. Besonders in der Türkei und auch in Syrien und Ägypten sind die Eintrittsgelder bei den verschiedenen Sehenswürdigkeiten viel günstiger. Falls man nicht Student ist, kann man sich in der Türkei oder in Ägypten einen gefälschten Ausweis besorgen.

SyrienJordanienAegyptenSudanAethopienKenyaUganda

Geld und Geldwechsel
In folgenden Ländern habe ich Geldautomaten angetroffen, die Kreditkarten sowie die EC-Karte akzeptieren:
Türkei, Jordanien, Ägypten, Kenia, Tansania, Botswana, Namibia und Südafrika. In allen Ländern ausser dem Sudan wurden Reiseschecks in USD akzeptiert. An den Grenzübergängen sind die Schwarzhändler oftmals die einzige Möglichkeit Bargeld zu wechseln. Restbeträge der jeweiligen Lokalwährung des verlassenden Landes sollten hier noch umgetauscht werden. Doch Achtung! Das erhaltene Geld unbedingt Nachzählen bevor man den Gegenwert selbt seinem Gegenüber aushändigt. Auch muss wie bei allen anderen Gütern gehandelt werden. Am besten vorher den aktuellen Wechselkurs in Erfahrung bringen. Sonst bekommt man plötzlich nur 600 Kwacha, wenn man doch eigentlich korrekterweise 6´000 bekommen haben sollte. Der Kurs für Hartwährungen ist meistens bei den Banken am besten. Ausnahmen: Länder mit einem Schwarzmarkt; insbesondere Zimbabwe (hier unbedingt Bardollars dabei haben).

RuandaTansaniaMalawiSambiaSimbabweBotswanaNamibiaSüdafrika

Ausrüstung
Stabiler Rucksack, bequeme Kleidung, Sonnenhut, Moskitonetz, Insektenspray, Notfallapotheke, Malariatabletten (Prophylaxe und Standbymedikament, wenn man dann trotz Prophylaxe an den Symtomen leiden sollte und weit und breit kein Arzt vorhanden ist).

Internetanschlüsse gibt es in allen Hauptstädten sowie in grösseren Provinzstädten und allgemein in touristischen Orten.

Literatur
Folgende Bücher von Lonely Planet haben mir bei der Planung und auf der Reise geholfen:

            

Die Reiseführer sind in Englisch und können mit einem Mausklick direkt bei Amazon.com bestellt werden.
 
 
 
 



 
 
 
 

Anreise / Naher Osten

Durch Osteuropa   Türkei  Syrien   Jordanien  Ägypten

Durch Osteuropa
Start der Reise ist am 2. September 2001. Um 21.30 Uhr steige ich in die S 3 Richtung Zürich HB. Von dort geht es um 22.33 Uhr mit dem Nachtzug nach Budapest weiter. Kurz vor Mittag trifft der Zug dann auch in Budapest ein. Hier habe ich einen halben Tag Zeit um die Stadt anzuschauen, bevor es nach 20.00 Uhr mit dem auf Gleis sieben wartenden Transbalkanexpress weiter nach Bukarest und Istanbul geht.  Ein richtig farbenfroher Zug, bei dem kaum ein Wagen dem anderen gleicht, da diese aus den verschiedensten osteuropäischen Ländern inklusive Griechenland und der Türkei stammen.  Der Zug hat dann auch durchgehende Wagen nach Bukarest, Sofia, Thessaloniki und Istanbul. Die Zugsreise in die Türkei scheint nicht zu den Kassenschlagern zu gehören. Der einzige Wagen mit Endziel Istanbul ist nur mit drei Personen besetzt. Ich teile mir das Sechserabteil mit einem englischen Interrailer. Kurz nach der Abfahrt bemerkt der ungarische Schaffner, dass die auf meinem Ticket angegebene Route nicht mit den getätigten Sitzplatzreservationen übereinstimmt. Gegen eine kleine Gebühr ohne Quittung von DEM 10.00 wird das Problem übersehen. Noch am gleichen Abend überqueren wir die ungarisch-rumänische Grenze. Hier ist ein Transitvisum für USD 23.00 fällig. Um die Mittagszeit Ankunft in Bukarest. Die zwei Stunden Aufenthalt reichen um ein neues Ticket bis zur türkischen Grenze zu kaufen und danach noch ein Bier in der nicht sehr pittoresken Stadt zu trinken. Nach 14.00 Uhr Weiterfahrt nach Bulgarien. Am späteren Nachmittag Grenzübertritt. Von nun an wird der Zug von Bahnpolizisten "bewacht". Einer dieser sehr peniblen Burschen will mir eine Busse von USD 5.00 für ein, seiner Meinung nach sehr schweres Vergehen aufbrummen: Ich habe mir erlaubt die Füsse auf den gegenüberliegenden Sitzplatz zu legen. Ich weigere mich erfolgreich die Busse zu bezahlen, obwohl er mir androht, mich aus dem Zug zu schmeissen. Seit wir Ungarn verlassen haben, will es nicht mehr so recht weitergehen. Teilweise kommt es zu stundenlangen Wartezeiten bei kleinen Provinzbahnhöfen. Am nächsten Morgen Überquerung der bulgarisch-türkischen Grenze. Mit rund vierstündiger Verspätung erreichen wir wiederum um die Mittagszeit Istanbul. Nach drei Tagen Zugfahrt bin ich froh, doch noch in Istanbul angekommen zu sein.

  Türkei
Istanbul
Mit der Tram geht es vom Bahnhof zur Sulthanemet, wo ich mich in einem gemütlichen Hotel einquartiere, das ich schon von einem früheren Aufenthalt her kenne. Nach einer nötigen Erfrischung (eine Dusche nach einer dreitägigen Zugfahrt ist wirklich eine Wohltat) geht es auf eine kurze Stadtbesichtigung. Ausserdem beginne ich mit der Organisation der Weiterreise. Ich nehme die Fähre über den Bosporus zur asiatischen Seite und mache mich auf die Suche nach dem Bahnhof Haydarpasa. Ich brauche einige Zeit, bis ich merke, dass sich der Bahnhof ja gleich am Wasser befindet und mit seiner deutschen Architektur auch eines der Wahrzeichen Istanbuls ist (Endstation der ehemaligen Istanbul-Bagdad-Bahn).  In der kathedralenartigen Schalterhalle angekommen, kaufe ich mir nach ca. 45 Minuten Wartezeit ein Zugsticket in der ersten Klasse nach Konya. Das Ticket kostet für die ca. 500 km lange Bahnfahrt rund CHF 7.00. Nach einem Zwischenstopp in der Migros (fast wie zu Hause, jedoch keine Cumuluspunkte) gibt's Kebap zum Abendessen. Danach zurück ins Hotel und früh zu Bett (welch ein Genuss). Den nächsten und übernächsten Tag verbringe ich mit dem obligaten Sightseeing und Shopping im Basar.

Kappadokien
Am 7. September Abfahrt um 19.20 Uhr bei strömenden Regen von Haydarpasa nach Konya. Die erste Klasse Pullmann Göremestellt sich als Flugzeugbestuhlung mit rückstellbaren Sitzen heraus. Der Zug ist überfüllt. An Schlafen ist vorerst nicht zu denken (nun weiss ich warum der Reiseführer den Bus für diese Strecke empfiehlt). Mit zwei Stunden Verspätung treffen wir am Morgen in Konya ein. Vom Bahnhof mache ich mich zuerst zu Fuss, danach mit dem Nahverkehrsbus auf zur Busstation. Diese befindet sich etwas ausserhalb der Stadt und gleicht schon fast einem Flughafen. Die Busse fahren von numerierten Gates ab und alles ist tiptop geregelt. Nur fünf Minuten nach Ankunft sitze ich auch schon im richtigen Luxusbus (inkl. freier Getränke), welcher mich nach Göreme bringt. Göreme ist die touristische Hauptstadt der Region, mit einer guten Auswahl an preisgünstigen Restaurants und Gästehäusern. Ich quartiere mich in einer Pension ein, die auch über einen kleinen Swimmingpool verfügt. Am nächsten Morgen geht es per Mietfahrrad auf einen Ausflug in die Umgebung. Ich besichtige die berühmten Steinformationen und Höhlenhäuser und komme dabei auch in Ürgüp vorbei. Am Abend kaufe ich mir ein Busticket nach Adana für den übernächsten Tag. Am nächsten Morgen geht es mit einer organisierten Tour in eine ehemaligen Kawanserei und wir besuchen eine der berühmten Untergrundstädte. Nach einem romantischen Sonnenuntergang in einer mondartigen Umgebung fahren wir zurück nach Göreme.

  Syrien
Am nächsten Morgen, dem 11. September, geht es weiter ins ca. 500 km entfernte Antakya. Unterwegs Buswechsel in Adana. Antakya ist eine arabische Stadt, obwohl noch in der Türkei gelegen, wird hier hauptsächlich arabisch gesprochen. Ich kaufe mir ein Busticket nach Aleppo. Abends beim Coiffeur, sehe ich die Fernsehbilder des Anschlags in New York (zuerst halte ich das Ganze für einen Unfall).
Nach einer kurzen Busfahrt über die Grenze nach Syrien Ankunft in Aleppo am Nachmittag. Die Stadt strahlt mit ihren alten Häusern und Autos den Charme der Fünfzigerjahre aus. Ich besuche den riesigen Souk und die Zitadelle und fühle mich in biblische Zeiten zurückversetzt. Beim Nachtessen mit zwei im Bus kennengelernten Reisenden, nehme ich die Gelegenheit war, in die verschiedenen Kochtöpfe zu schauen, da man ohne Arabischkenntnisse ziemlich Mühe hat, die Speisekarte zu lesen. Nach zwei Tagen in Aleppo geht es weiter nach Hama. Diese Stadt ist berühmt für ihre riesigen Wasserschöpfräder, welche ich mir selbstverständlich anschaue. Im 61er Mercedes-Benz Taxi geht es am nächsten Morgen auf einen Tagesausflug zur wohl berühmtesten Burg aus der Zeit der Kreuzritter "Krak de Chevaliers". Die Festung liegt majestätisch auf einem Hügel mit einer unvergleichlichen Weitsicht in die umliegenden Ebenen. Ein "must see" in Syrien ist auch die Ruinenstadt Palmyra, die mitten in der Wüste an der Strasse nach Bagdad liegt. Ich mache mich also wieder auf den Weg. Von Hama habe ich kein Problem einen Bus nach Homs zu finden. In Homs sind jedoch schon alle Busse nach Palmyra ausgebucht. Ich nehme also ein Taxi zur Minibusstation und finde trotz meinem schlechten Französisch schliesslich einen Minibus mit Ziel Palmyra. Nach einigen 100 Kilometern durch die Wüste am Abend Ankunft in Palmyra. Die Zeit reicht gerade noch, um einen ersten Blick auf die Ruinen zu werfen und den Sonnenuntergang von der Zitadelle aus zu geniessen. Hier trifft man dann auch viele Leute wieder, die man vorher zwischen Istanbul und Hama schon mal gesehen hat. Nach einem weiteren Tag in Palmyra, den ich hauptsächlich auf der Toilette verbracht habe, mache ich mich auf in die älteste durchgehend bewohnte Stadt der Welt: Damaskus.

Die Stadt mit rund 6 Millionen Einwohnern leidet unter einem riesigen Verkehrschaos und der dazugehörenden Luftverschmutzung. Nach einem Besuch der Omaijadenmoschee und des Souks beschliesse ich den Abend mit einem Bier in der Bahnhofsbar.

  Jordanien
Mit dem Servicetaxi (alter Cadillac, fünf Passagiere plus Fahrer) geht's über die Grenze zur nächsten Destination: Amman.
Eine Stadt, die einen sehr westlichen und modernen Eindruck hinterlässt. Neben KFC und Pizza Hut gibt es hier auch Bancomaten. Nur die Kreditkartentelefone wollen nicht funktionieren. Ansonsten keine grösseren Sehenswürdigkeiten. Amman ist auch nur Durchgangsstation, denn das nächste Highlight der Reise ist nicht mehr allzu weit entfernt. Nach einer Nacht in Amman geht's am Morgen per Taxi zur Microbusstation. Der Bus nach Petra hat noch genau einen Platz frei und so kann die Fahrt auf der Wüstenautobahn sofort losgehen. Etwa drei Stunden später Ankunft in Petra. Nach dem Hotelbezug werfe ich Petraeinen erster Blick auf die Ruinen. Das Gelände ist sehr weitläufig, es ist heiss und staubig. Auf dem Weg zurück zum Hotel mache ich beim strategisch gut plazierten Eiscremestand von Mövenpick einen Zwischenhalt. Auch hier in Petra treffe ich wieder auf alte Bekannte, mit denen ich mich zum Abendessen verabrede. Wahrscheinlich auf Grund der angespannten Situation nach dem 11. September habe ich auch am zweiten Tag die Ruinen fast für mich allein. Es ist noch immer sehr heiss und kein Wölkchen trübt den blauen Himmel. Nach zwei Tagen Ruinenbesichtigung mache ich mich auf den Weg zum Roten Meer. Auf einer Strasse mit viel Schwerverkehr geht's bergab nach Aqaba, wo ich am Nachmittag heil ankomme. Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich an den Strand. Dies ist jedoch gar nicht so einfach, da die grossen Hotelketten den Strand fast vollständig überbaut haben und man für die Strandbenützung zahlen muss. Schlussendlich klappt es doch noch und ich kann mich im Meer ein bisschen abkühlen. Da es auf meiner Reise sicher noch schönere Badeorte geben wird, entscheide ich schon am nächsten Tag mit der Fähre nach Ägypten weiterzureisen. Am Abend wiederum Abendessen mit anderen Reisenden, die ich in Syrien kennengelernt hatte.

  Ägypten
Afrika rückt immer näher. Nach der Zollabfertigung und dem ziemlich chaotischen Einchecken (ich habe das Schiff fast verpasst) geht es um 12.00 Uhr mit dem Katamaran in eineinhalb Stunden über das Rote Meer nach Nuweiba. Unterwegs werden schon mal die Einreiseformalitäten erledigt. So wie es aussieht, bin ich der einzige Alleinreisende auf der Fähre. Die anderen Touristen werden bei der Ankunft schon von Reiseführern mit ihren Bussen erwartet. Ich habe Mühe aus dem bewachten Hafen herauszukommen. Immer wieder werde ich von den Kontrollposten angehalten. Diese sagen mir ich solle warten, bis ein Bus komme. Schlussendlich werde ich doch noch aus dem Hafen gelassen und lande bei der Servicetaxistation. Zusammen mit zwei jordanischen Passagieren, die nach Sharm-el-Sheik wollen, mache ich mich, nach zähen Verhandlungen (das Taxi war teurer, da nicht voll besetzt)  in einem Peugeot 504 Kombi, dem typischen Servicetaxi in ganz Afrika, auf den Weg nach Dahab. Unterwegs werden unsere Pässe immer wieder an Checkposten von Polizisten kontrolliert. Am frühen Abend bin ich in Dahab, wo ich meine Unterkunft in einer einfachen Hütte am Strand beziehe. Leider gibt es auch hier keinen richtigen Sandstrand, dafür ein schönes Korallenriff, mit vielen farbigen Fischen, die ich mir beim Schnorcheln ansehe. Die Stimmung ist relaxt, das Essen gut und es gibt auch wieder geniessbares und nicht zu teures Bier. Nach zwei Tagen Erholung freue ich mich jedoch schon wieder auf die Weiterreise. Am letzten Abend in Dahab lerne ich zum ersten Mal die ägyptische Gastfreundschaft kennen. Als ich meine Wäsche am Abend in der Wäscherei abholen will, werde ich von der Familie, die gerade beim Abendessen ist ebenfalls zum Essen eingeladen. Gut gestärkt geht es am Morgen los. Zuerst mit dem Pick up zur Busstation. Danach per Bus durch eine romantische Berg- und Küstenlandschaft. An der Küste sieht man die Auswirkungen des Touristenbooms; überall werden neue Hotels erstellt. Am Nachmittag Unterquerung des Suezkanals. Nun bin ich definitiv in Afrika! Abends Ankunft in einer der faszinierendsten Städte: Kairo. Nach einer wiederum sehr zähen Preisverhandlung geht es im Taxi zum Hotel (der Preis war, wie ich nachher merkte noch immer viel zu teuer). Obwohl der Taxifahrer mir sagte, er wisse genau wo das Hotel sei, müssen schlussendlich doch etliche Taxikollegen gefragt werden. Wir sind ja auch in der grössten Stadt Afrikas. Das Hotel, in der Kolonialzeit der Offiziersklub der Briten, strahlt noch immer den Charme der Dreissigerjahre aus. Uralter Lift mit Bedienung, hohe Zimmer, lärmende Klimaanlage, schöner Speisesaal, etc..

Nach dem Frühstück geht es am nächsten Morgen auf Erkundungstour. Da ich schon zum zweiten Mal in Kairo bin, beschränke ich mich für den ersten Tag auf den islamischen Teil und den Basar. Am zweiten Tag mache ich mich zu Fuss auf Pyramidedie Suche nach dem Busbahnhof, von dem die Verbindungen in die westlichen Oasen abfahren sollen. Nach einer längeren Wanderung durch die Stadt, finde ich die Station schliesslich im Viertel der Automechaniker. Hier werden aus Rosthaufen wieder fahrbare Fahrzeuge zusammengeschweisst. Ich kaufe mir ein Busticket nach Farafra für den nächsten Morgen. Am Mittag bleibt noch die nötige Zeit für einen Besuch eines weiteren Highlights: den Pyramiden von Gizeh. Um 5.00 Uhr werde ich von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Als ich eine Stunde später das Hotel verlassen will, scheint das Hotelpersonal noch zu schlafen. Der Nachtwächter weist mich darauf hin, dass ab Heute Winterzeit sei und so mache ich kehrt und lege mich nochmals eine Stunde hin. Danach geht es per Taxi zur Busstation. Pünktlich um 7.00 Uhr geht die Busfahrt los. Schon nach einigen Kilometern sind wir in der Wüste. Die Geschwindigkeit des Busses beträgt ziemlich konstant 110 km/h. Neben einem Frühstückshalt bei einer Gaststätte wird die Fahrt im ersten Oasendörfchen für ein Gebet unterbrochen. Ausser den Frauen bin ich die einzige Person, die nicht am Gebet teilnimmt. Ankunft in Farafra um 14.00 Uhr. Oase mit einem Hotel und zwei Restaurants. Am Abend mache ich mich mit einem Beduinen auf, um die weisse Wüste bei Sonnenuntergang anzuschauen. Die weissen Steinformationen, die zuerst wie Eis und Schnee aussehen, verfärben sich langsam und die Landschaft erstrahlt in purpur und violetten Farbtönen. Als einziger Gast des Hotels geniesse ich den Sternenhimmel beim Nachtessen auf der Dachterrasse. Den nächsten Tag verbringe ich mit dem Besuch der Oasengärten, wo man sich wunderbar entspannen kann. Das Wasser kommt aus einer heissen Quelle und wird über viele Kanäle in der Oase verteilt. Per Bus will ich mich am nächsten Morgen nach el Kharga und Luxor aufmachen. Die Leute sagten mir, dass ein Bus am Morgen fahren sollte, dieser trifft jedoch erst gegen 15.00 Uhr ein. Um 19.00 Uhr komme ich in Dakhla, der nächstgrösseren Oase an, wo ich mir zwangsläufig eine Übernachtungsmöglichkeit suche, da um diese Zeit kein Bus mehr nach el Kharga weiterfährt. Nach einem guten Nachtessen mit einem Ehepaar aus Biel werden wir von einer Familie zu einer Hochzeitszeremonie eingeladen. Ein Grossteil der Oasenbewohner scheint ebenfalls eingeladen worden zu sein. Die Festgesellschaft wird von vier Geschichtenerzählern unterhalten, die mit Trommeln und anderen Instrumenten ausgerüstet, eine Art Sketch vorspielen und dazu singen. Die Truppe verfügt sogar über ein Mikrofon mit angeschlossenem Verstärker, so dass auch alle Schwerhörigen die Handlung mitbekommen. Ich verstehe zwar trotzdem kein Wort, die Vorführung ist jedoch auch so sehr spannend und das Publikum amüsiert sich köstlich. Neben Unterhaltung ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Ich werde mit einem Cola versorgt und kann noch von den verschiedenen Mahlzeiten probieren, bevor ich mich, nachdem ich dem Brautpaar alles Gute gewünscht habe, wieder verabschiede. Somit hat sich der ungewollte Zwischenhalt doch noch gelohnt. Pünktlich mache ich mich am nächsten Tag auf den Weg zur Busstation, um den 8.00 Uhr Bus nach el Kharga zu erreichen. Dieser hat jedoch Verspätung und trifft erst um 10.30 Uhr ein. Wegen Bremsproblemen (die Bremsflüssigkteit ging auf dem Weg irgendwie verloren) muss der Bus in el Kharga repariert werden und so treffen wir schlussendlich mit einigen Stunden Verspätung bei Dunkelheit in Asyut ein. Dummerweise fährt auch von hier kein Bus mehr nach Luxor weiter. Ich mache mich also wiederum auf die Suche nach einem Hotel. Da Asyut von der Polizei als für Ausländer gefährlich eingestuft wird, werde ich ungewollt von einem Polizisten in Zivil begleitet. Leider lässt sich trotz längerer Suche kein Hotel finden, dass bereit wäre einen Ausländer aufzunehmen. So werde ich, nach dem ich zusammen mit dem Polizisten Hühnchen zu Abend gegessen habe, zum Bahnhof begleitet. Da auch bei der Eisenbahn nicht in allen Zügen Ausländer mitfahren dürfen, muss ich bis kurz vor Mitternacht warten. Um 23.30 Uhr werde ich von der Polizei zum Perron begleitet und in den richtigen Zug nach Luxor gesetzt. Am nächsten Morgen um 4.30 Uhr komme ich noch ziemlich verschlafen in Luxor an.
In Luxor miete ich mir ein Fahrrad und erkunde damit die Gräber und Monumente am Westufer. Bei sicher an die 40 ° Celsius eine wirklich schweisstreibende Angelegenheit (Softdrinkverbrauch < 5 Liter). Ausserdem absolviere ich die obligatorische Felukkafahrt bei Sonnenuntergang. Nach drei Tagen in Luxor geht es mit dem Bus weiter nach Assuan. Von Assuan aus mache ich einen Tagesausflug nach Abu Simbel. Start der 300 km langen Busfahrt (im Konvoi mit Polizeibegleitung) ist frühmorgens um 3.45 Uhr. Um 7.00 Uhr treffen wir in Abu Simbel ein. Es ist schon ziemlich heiss. Nach Besichtigung der von den Fluten des Nasserstausees geretteten Statuen geht es rund zwei Stunden später zurück nach Assuan. Am nächsten Morgen organisiere ich die Weiterreise in den Sudan. Im Büro der Nile Navigation Company kaufe ich mir ein Ticket für die wöchentliche Fährverbindung nach Wadi Halfa. Dies funktionierte ziemlich problemlos nach dem ich die netten Damen davon überzeugen konnte, dass mein Visum durchaus gültig ist. Danach besorge ich auf dem Markt noch etwas Reiseproviant. Am Abend beginne ich das erste Mal mit der Malariaprophylaxe. Etwas angespannt was mich wohl im Sudan erwarten wird, geniesse ich den letzten Abend in Assuan.
 
 

Nach Äthopien

Sudan   Äthopien

  Sudan
Mit dem 10.00 Uhr Zug geht es von Assuan zum High Damm (3. Klasse, 40 Piaster). Zu Fuss mache ich mich auf den Weg zum Abfertigungsgebäude. Die wöchentliche Fähre scheint gut ausgebucht zu sein; viele Leute mit enormen Warenmengen sind unterwegs. Ich scheine derjenige zu sein, der mit dem kleinsten Gepäck reist. Gegen 12.00 Uhr habe ich die ägyptische Grenzkontrolle passiert und mir meinen Weg im wahrsten Sinne über Säcke und Gepäck zur Fähre gebahnt. Die Fähre wird noch während des ganzen Nachmittags beladen und macht auf mich einen überladenen Eindruck. Es wird so ziemlich alles transportiert: Nahrungsmittel, Spielwaren, Haushaltsgeräte. Gegen 17.00 Uhr ist alles einigermassen sicher verstaut und das Schiff läuft aus. Ich habe es mir inzwischen in einer Zweierkabine mit Aircondition gemütlich gemacht. Die Kabine teile ich mir mit einem Sudanesen, der in Suez Papeteriewaren für sein Geschäft in Khartoum eingekauft hat. Nach der Abfahrt werden warme Bohnen als Nachtessen serviert (im Fahrpreis inbegriffen) und die Pässe werden eingesammelt. Auf dem Weg nach Wadi Halfa passieren wir am nächsten Morgen nach Sonnenaufgang Abu Simbel. Um 14.00 Uhr erreichen wir Wadi Halfa. Per Schnellboot kommen die sudanesischen Zollbehörden an Bord. Nachdem das Einreiseformular ausgefüllt ist, werden die Pässe wieder ausgeteilt. Schliesslich fährt das Boot in den Hafen ein. Nach einigen Minuten Disskussion mit den Beamten, ob ich jetzt von Bord gehen darf oder nicht, geht es zu Fuss zu den Zollbaracken, wo eine Einreisegebühr fällig wird. Nach einer groben Durchsuchung des Gepäcks werde ich im Sudan willkommen geheissen. In einem alten Landroversammeltaxi fahre ich mit einigen anderen Passagieren zu einem der wenigen Hotels in Wadi Halfa. Zusammen mit vier weiteren Passagieren teile ich mir ein Zimmer mit Sandboden und ohne fliessendes Wasser. Zwei der Zimmergenossen sind Kaufleute, die in Ägypten auf Einkaufstour waren, die beiden anderen haben sich bei der amerikanischen Botschaft wohl erfolglos um ein Visum beworben. Nach einer kurzen Wanderung durch das Dörfchen, genehmige ich mir ein verspätetes Mittagessen, das hauptsächlich aus Bohnen besteht. Danach mache ich es mir, wie die anderen Passagiere auch, auf dem Bett gemütlich und verbringe den Nachmittag in einer Art Dämmerzustand. Am nächsten Morgen um 7.00 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um ein Ticket für die wöchentliche Zugfahrt nach Atbara zu kaufen. Danach geht es weiter zur Ausländerbehörde um mich registrieren zu lassen und eine Reiseerlaubnis nach Khartoum einzuholen. Das Ganze dauert rund zwei Stunden, kostet USD 30, zwei Passfotos und eine Kopie des Visums sowie ziemlich viel Nerven werden auch noch benötigt. Am Schluss ist alles korrekt gestempelt und ich werde entlassen. Als nächstes geht es zur Bank, wo ich USD 100 in Dinar wechsle und dafür 25´900 Dinar in Hundertern bekomme. Wie die anderen Zugspassagiere mache ich mich um 15.00 Uhr auf den Weg zum Bahnhof. Etwa eine halbe Stunde später findet mich die Dame von der Ausländerbehörde und erklärt mir in schlechtem Englisch, das ich einen Travelpermit für die Reise nach Khartoum benötige. Wie sich herausstellt, hat sie vergessen, mir diesen am Morgen auszuhändigen. Ich muss also nochmals zurück ins Büro, da sie das Papier auch nicht auf den Bahnhof mitgebracht hat. Als ich schliesslich ziemlich ausgelaugt im Büro ankomme, wissen die Beamten von nichts. Schliesslich lässt sich das Papier doch noch finden und ich werde freundlicherweise per Pickup zurück zum Bahnhof gebracht. Die Passagiere sind unterdessen schon daran, den Zug in Beschlag zu nehmen. Ich stürze mich auch ins Getümmel und erkämpfe mir den Weg zu meinem Sitzplatz. Die erste Klasse stellt sich als sechser-Platzabteil heraus. Die Sitze lassen sich nicht verstellen. Um 17.30 Uhr fährt der Zug vollgepackt mit Passagieren und Waren los. Die Fahrt geht durch die Wüste und teilweise dem Nil entlang. Weil Fenster fehlen ist es in den Abteilen nicht nur heiss, sondern auch sehr staubig. Dies scheint sich auch auf die Stimmung der Passagierie auszuwirken; Einige sind ziemlich gereizt und es kommt fast zu einer Schlägerei. Es gibt jedoch auch einen Speisewagen, indem es Getränke zu kaufen gibt. Dies macht die Reise schon etwas erträglicher. Meine Mitpassagiere von der Fähre erkundigen sich dann auch regelmässig wie es mir so geht. Dies insbesondere, da mein Mitpassagier ziemlich beunruhigt war, als ich in Wadi Halfa zurück zur Ausländerbehörde musste. Zu den Gebetszeiten macht der Zug jeweils einen kurzen Stopp. Gegen 13.00 Uhr am nächsten Nachmittag erreichen wir Atbara. Hier verlasse ich den Zug und setze die Reise nach Khartoum im schnelleren Minibus fort. Etwa vier Stunden später komme ich völlig verstaubt in Khartoum an. Der Zug hätte für diese Strecke nochmals zehn Stunden gebraucht. Nachdem ich den Staub unter der Dusche abgewaschen habe, sieht die Welt auch wieder besser aus. Im Hotel hat es ausserdem einen Fernseher, wo man neben CNN auch Serien wie Ally Mc Beal zu sehen bekommt. Den ersten Morgen verbringe ich damit, die Stadt am Zusammenfluss von blauen und weissen Nil anzuschauen. Ausser einigen Kolonialgebäuden und dem Nationalmuseum gibt es nicht viel zu sehen. Am nächsten Tag stehe ich früh auf und beginne mit dem Papierkrieg. Zuerst geht's zum Innenministerium für die Registrierung. Zwei Formulare werden ausgefüllt und zwei Passfotos abgegeben. Danach zurück und die Formulare vom Hotel abstempeln lassen. Wieder zurück aufs Amt und die Gebühr bezahlt. Drei Formulare für das Travelpermit zur äthopischen Grenze bezogen und ausgefüllt. Stempel von der Registrierung erhalten. Danach per Taxi zum Büro der Security und die Formulare ebenfalls abstempeln zu lassen. Diese braucht jedoch eine Bewilligung, die sie zuerst einholen muss. Ich werde auf den übernächsten Tag vertröstet. Als nächstes zum Tourismusministerium für den Foto- und Touristenpermit. Am übernächsten Tag zuerst zur CH-Botschaft für die Registrierung danach wieder zur Security. Erhalte den notwendigen Stempel. Also wieder zum Innenministerium für die Ausstellung der Bewilligung. Büro hat leider schon geschlossen. Am nächsten Morgen erhalte ich dann nach vier Tagen doch noch das unscheinbare Formular. Nun steht der Weiterreise nichts mehr im Weg. Mein "persönlicher" Taxifahrer, der mich die letzten Tage zwischen den verschiedenen Aemtern hin und her transportiert hat bringt mich zum Busbahnhof, wo ich mir ein Busticket nach Gedaref für den nächsten Morgen und etwas Reiseproviant kaufe. Pünktlich um 7.00 Uhr geht es mit einem modernen Bus los. Unterwegs gibt es Frühstück und ein Softdrink. Die Fahrt wird nur an einigen Checkpoints unterbrochen. Am Nachmittag und somit früher als erwartet Ankunft in Gedaref. Ich mache mich per Taxi auf den Weg zum Lastwagenparkplatz und finde dort unter Mithilfe eines "Guides" auch problemlos einen Lastwagen Richtung äthopische Grenze. Ich bezahle rund 10 USD für die Fahrt im alten Bedford nach Gallabat. Schlussendlich sind wir vier Passagiere in der Kabine und es wird ziemlich eng. Auf der Ladefläche befinden sich noch mehr Passagiere. Auf einem Feldweg geht es durch üppige Vegetation vorbei an Rundhüttendörfern und verschiedenen Checkpoints des Militärs, wo die Personalien (Mr. Marcel) jeweils in ein dickes Buch geschrieben werden. Immer wieder kommen wir an Kamelkarawanen und Tierherden vorbei. Als es eindunkelt machen wir Halt in einem kleinen Dörfchen. Ich übernachte in einer Hütte der Polizeistation (werde dabei nochmals an das Fotografierverbot erinnert), da es hier kein Gästehaus zu haben scheint. Um 10.00 Uhr am nächsten Morgen formieren sich alle Lastwagen, welche zur Grenze wollen, bei der Polizeistation. Im Konvoi und mit Soldaten an Bord geht es weiter Richtung Grenze. Noch vor dem Mittag treffen wir in Gallabat ein.

Karawane

  Äthopien
Nach einem Besuch in den Hütten der Zollbehörde, der Immigration und der Security kann ich den Grenzfluss überqueren. Den äthopischen Einreisestempel gibt es ebenfalls in einer Rundhütte, nachdem ich dem Beamten klarmachen konnte, dass mein Visum durchaus noch gültig ist (er hätte mich am liebsten zurück nach Khartoum geschickt). Danach wechsle ich die übriggebliebenen Dinars beim gleichen Zollbeamten in Birr um und per Bus geht es über schlechte Strassen ins ca. 30 km entfernte Shedi, wo ich in einem einfachen Gästehaus Unterkunft finde. Die Kinder des Hoteliers zeigen mir ein Restaurant und führen mich in die äthopischen Essgewohnheiten ein. Frühmorgens um 5.30 Uhr bin ich bei der Busstation. Die anderen Passagiere scheinen schon alle dort zu sein und nur der "Faranji" hat sein Gepäck noch nicht verstaut. Um 6.00 Uhr ist der Bus abfahrbereit und die Reise geht über vom Regen aufgeweichte Strassen Richtung Gondar. Mit dem Bus unterwegsUnterwegs gibt es eine Frühstücks- und Mittagspause. Die anfängliche Neugier der Passagiere wegen dem "Faranji" hat sich inzwischen etwas gelegt. Zweimal müssen wir den Bus mit vereinten Kräften aus dem Dreck stossen. Einmal hilft uns ein Bagger, der den Bus über ein besonders schlechtes Stück der Strasse zieht. Am Nachmittag fängt es an heftig zu regnen. Bei der Durchquerung eines Flusses, der gerade Hochwasser führt, bleibt der Bus inmitten der Furt stecken. Nach einigen bangen Augenblicken, in denen der Bus von den Wassermassen mitgerissen zu werden drohte, wurden wir schliesslich von einem altersschwachen Lastwagen der Marke Fiat ans sichere Ufer zurückgezogen. Nach dem sich der Bus auch nach mehreren Versuchen nicht mehr starten lässt, können wir unsere Reise schlussendlich auf der Ladefläche des Lastwagens fortsetzen. Es dauert jedoch einige Zeit bis das Gepäck und alle Passagiere umgeladen sind. Die wirklich traumhafte Landschaft wird nun immer gebirgiger und es ist ungemütlich kühl. Bei Einbruch der Dunkelheit treffen wir dann doch noch ziemlich durchfroren am Zielort ein. Nach einer Dusche gibt es Spaghetti (der italienische Kolonialismus hat seine Spuren hinterlassen) und wieder Bier. Gondar liegt auf 2000 m. ü. M. und hat ein angenehmes Klima. Viele Häuser stammen noch aus der italienischen Besatzungszeit. Ich schaue mir den Markt und die Stadt etwas genauer an. Dabei werde ich immer wieder von selbsternannten Guides begleitet. Ich entschliesse mich per Flugzeug einen Ausflug nach Lalibela zu machen und dann meine Reise überland von Gondar aus fortzusetzen. Ich kaufe mir also ein Flugticket für die Strecke Gondar - Lalibela - Aksum und spare mir damit einige Tage Busfahrt. In Lalibela besuche ich die eindrucksvollen Kirchen, die aus Monoliten gemeisselt wurden. Auch hier fallen die vielen Guides negativ auf, die einem immer und überallhin begleiten wollen. In Aksum schaue ich mir die verschiedenen Monoliten und den Palast von Sheba und König Kaleb an. Von Aksum aus mache ich einen Ausflug zu einem der heiligsten Klöster Äthopiens; Debre Damo. Dieses Kloster kann nur über ein Seil erreicht werden. Weibliche Besucher sind nicht zugelassen. Im Kloster gibt es auch nur männliche Tiere. Die Mönche freuen sich über den Besucher aus einem fernen Land und haben viele Fragen zur Lebensweise in Europa. Am nächsten Tag geht es per Bus auf den Weg zurück nach Gondar. Zuerst fahren wir nach Shire. Da der Bus erst um 8.30 Uhr vollbesetzt ist, treffe ich um 11.00 Uhr in Shire ein, von wo erst am nächsten Tag ein Bus weiter nach Gondar fährt. Da ich auch keinen Lastwagen Richtung Gondar finde (die Jugend des Dorfes hat mir eifrig bei der Suche geholfen), muss ich zwangsläufig in Shire übernachten. Glücklicherweise kann ich noch ein Busticket für den nächsten Tag ergattern. Morgens um 7.00 Uhr geht es dann los, nachdem alle Passagiere die auf der Liste standen aufgerufen worden sind und ihr Gepäck auf dem Busdach verstaut haben. Über viele Pässe und durch Haarnadelkurven geht die Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft in Richtung Gondar. Immer wieder kommen wir jedoch an ausgebrannten Panzern aus der Zeit des Eritreakrieges vorbei. Nach 11 Stunden Busfahrt bin ich wieder in Gondar. Am nächsten Morgen kaufe ich mir ein Ticket für den Bus nach Bahar Dar. Danach verabrede ich mich auf ein Bier mit anderen Überlandreisenden, die ich in Aksum getroffen hatte. In Bahar Dar, am Tanasee, der Quelle des blauen Nils, mache ich einen Ausflug per Boot zu den verschiedenen auf Inseln gelegenen Klöstern. Am nächsten Tag geht es mit dem Bus zu den wunderschön im Grünen gelegenen Wasserfällen. Zurück in Bahar Dar will ich mir ein Busticket in die Hauptstadt Addis Abeba kaufen. Der Bus ist jedoch schon ausgebucht und so kaufe ich mir ein Ticket nach Debre Markos, einer Provinzstadt, die auf dem Weg nach Addis Abeba liegt. Für die 250 km nach Debre Markos benötigt der Bus rund zehn Stunden. Abends im Gästehaus treffe ich drei weitere Touristen und zusammen werden wir von einer Äthopierin zu einer Kaffeezeremonie eingeladen. Für den Kaffee werden zuerst die Bohnen geröstet, danach folgen drei Aufgüsse, die verschieden stark sind. Am nächsten Tag Weiterfahrt nach Addis Abeba. Da der Bus wegen eines Unfalls die nächsten vierzehn Tage nicht fährt (die Äthopierin hatte mich am Vortag darauf hingewiesen) nehme ich ein Sammeltaxi, welches einiges teurer ist als der Bus. Der altersschwache 4WD schafft die Strecke in die Hauptstadt jedoch ohne grössere Probleme. Unter den Passagieren ist auch ein Priester, der lautstark uns Mitpassagieren seine Lebensweisheiten erzählt. Etwa ab 100 km vor dem Ziel ist die Strasse gut ausgebaut (Entwicklungshilfe der Japaner), die Geschwindigkeit und die Gefahr eines Unfalls steigt. Am Stadtrand sieht man viele Frauen, die riesige Bündel Brennholz in die Stadt transportieren. In Addis schaue ich mir den Merkato, das grösste Marktviertel Afrikas an. Wieder treffe ich in der Stadt Leute, die ich schon mal auf meiner Reise gesehen hatte. Nach drei Nächten in Addis geht es weiter nach Shashamene, dem Zentrum der Rastafarians und wichtiger Verkehrsknoten. Nun bin ich nur noch zwei Fahrtage von der kenianischen Grenze entfernt. Die nächsten zwei Tage bin ich im Bus durch eine abwechslungsreiche Landschaft unterwegs. Es geht durch Regenwald und Savanne. In Yabelo unterbrechen wir die Fahrt. Ich übernachte in einem einfachen Hotel (weder Strom noch fliessendes Wasser) bei der Busstation. Um 5.00 Uhr am Morgen geht es weiter und um 12.00 Uhr treffen wir in Moyale ein. Noch ein letztes Mal esse ich Injera, bevor ich die Grenze überquere.
 
 

Ostafrika

Kenia   Uganda   Ruanda   Tansania


  Kenia
Der Chef mit dem Visastempel ist gerade abwesend und so kann ich schon Mal die Grenze passieren und ein Hotel beziehen. Ich muss mich am Abend dann jedoch nochmals melden, um den Stempel zu bekommen. Im Gegensatz zur äthopischen Seite gibt es in der kenianischen Grenzstadt kein fliessendes Wasser und auch keine geteerten Strassen. Dafür wird nun wieder Englisch gesprochen. Das ich die Sprachgrenze überschritten habe, merke ich auch daran, dass ich nun kein Faranji mehr bin, sondern neu als Muzungu bezeichnet werde. Auf der Bank löse ich einen Reisescheck ein. Dies dauert 40 Minuten. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu tun. Der fröhlichen und intensiv diskutierenden katkauenden Runde im Hotel will ich mich nicht anschliessen. Am nächsten Tag begebe ich mich nach dem Frühstück zu den am Dorfausgang wartenden Lastwagen. Mir wird ein Platz in der Führerkabine eines Rindertransporters zugewiesen. Nachdem sich alle Lastwagen im Konvoi eingeordnet haben und auch die Soldaten ihre Plätze auf den Ladeflächen eingenommen haben und alle Ausweise kontrolliert sind, wird die über die Strasse gespannte Kette vom Chef des Militärpostens entfernt und das Rennen Richtung Nairobi kann beginnen. Es geht über eine holprige Staubpiste durch die Savanne. Es ist zwar bewölkt, doch zum Glück bleibt der Regen aus. Wir durchqueren den Marsabit N.P. und ich kann schon mal einige Zebras und Affen sehen. Um 20.00 Uhr wird die Fahrt unterbrochen und wir legen uns bis 3.00 Uhr morgens in einem Gästehaus zur Ruhe. Die Fahrt geht weiter nach Isiolo, wo wir am Morgen eintreffen. AequatorHier verabschiede ich mich von den anderen Passagieren und beziehe ein Hotelzimmer. Ausser dem Markt gibt es hier nicht viel zu sehen. Ich kaufe mir ein Ticket nach Nairobi für den nächsten Tag. Dort treffe ich dann auch am Nachmittag, nach der Überquerung des Äquators, ein. Das es die letzten Tage geregnet hat und die Strassen in der Stadt in einem schlechten Zustand sind, ist es ziemlich schlammig und ich bin froh, dass ich die Wanderschuhe anhabe. Ich organisiere eine Safari, die schon am nächsten Tag starten wird. Zum Abendessen genehmige ich mir eine kenianische Spezialität (für Vegetarier nicht geeignet). In der California Butchery bestelle ich Njama Choma; das Gericht besteht einzig aus einem halben Kilo gebratenem Rindfleisch, dass in mundgerechte Stücke zerkleinert zusammen mit etwas Salz gegessen wird. Dazu gibt es Tusker oder Pilsner. Am nächsten Morgen geht es mit vier anderen Teilnehmern auf eine einwöchige Safari. Zuerst besuchen wir den Masai Mara N.P., wo ich zum ersten Mal Elefanten in freier Wildbahn sehe. Wirklich ein überwältigendes Erlebnis. Weiter geht es zum Lake Nakuru N.P., der vor allem für seine Flamingos bekannt ist. Danach folgt noch ein Abstecher zum Samburu N.P., wo wir als letzten Vertreter der Big Five auch noch einen Leoparden sehen. Vorbei am Mount Kenya geht es danach zurück nach Nairobi. Hier geht´s zur Fotogalerie über die Besteigung des Mount Kenya. Ich weiss nun auch, warum diese Stadt bei einigen Leuten "Nairobbery" heisst. Am Nachmittag, auf dem Weg ins Internetcafe, versucht man mir die Uhr zu klauen. Dies kann ich zum Glück jedoch verhindern. Ich bleibe einen weiteren Tag in Nairobi und besorge mir ein Visum für Tansania, da ich nicht sicher bin, ob ich dieses problemlos an der Grenze erhalten werde. Danach kaufe ich mir ein Ticket nach Kampala. Da ich nun etwas Luxus nötig habe, buche ich mir einen Platz in einem Luxusbus. Am nächsten Morgen begleitet mich der Wachmann des Hotels zum Taxistand. Mit dem Taxi geht es dann aus Sicherheitsgründen zum nur etwa 400 Meter entfernten Busbahnhof. Pünktlich um 7.00 Uhr geht die Reise los. Der Komfort an Bord lässt sich etwa mit der Businessclass in einem Flugzeug vergleichen. Man hat genügend Beinfreiheit und die Sitze lassen sich zurückstellen. Die Fahrt geht durch Teeplantagen nach Kisumu am Viktoriasee. Es ist schwül und heiss. Nach dem Mittagessen geht es weiter über die Grenze nach Uganda.

  Uganda
Abends um 18.00 Uhr Ankunft in Kampala. Ich beziehe ein Hotel inmitten des lebendigen Marktviertels. Mein erster Eindruck von Kampala: die Leute scheinen mehr Lebensfreude als in Nairobi zu haben. Ich fühle mich hier auch viel sicherer. Den ersten Abend in Uganda beschliesse ich mit einem Bier in einer Bar mit afrikanischer Livemusik. Den nächsten Tag verbringe ich damit mir die Stadt und ihre Märkte anzuschauen. Von Secondhandkleidern über Handys bis zu Fisch gibt es hier wirklich alles.
Weiter geht es zu den Sipi Falls. Ich stehe früh auf und gehe zum Busbahnhof. Ich erwische den Bus nach Mbale noch ganz knapp, nach dem sich dieser bereits in Bewegung gesetzt hatte. Mein Herz setzt vor Schreck fast aus, als ich meine meinen Geldgürtel inklusive Pass verloren zu haben. Doch er hat sich nur gelöst und befindet sich im Hosenbein. Per Boda Boda, einem Velotaxi, werde ich durch Mbale zum Matatustand gefahren. Eine Stunde später ist der Minibus vollbesetzt und die Fahrt ins Gebirge zu den Wasserfällen kann losgehen. Die drei Wasserfälle sind schön im Grünen gelegen. Als einziger Gast beziehe ich Quartier in einem Hüttencamp, mit einer schönen Aussicht auf die Wasserfälle. Wirklich sehr erholsam aber so allein auch ein bisschen langweilig. Am nächsten Morgen erwische ich ein Matatu zurück nach Mbale. Die Schiebetür des Minibusses lässt sich wegen einer Kollision nicht mehr öffnen, so dass die Passagiere durch die Fenster ein- und aussteigen müssen. Von Mbale mit dem Bus weiter nach Jinja. Die Stadt liegt in der Nähe der Quelle des weissen Nils, schön am Viktoriasee gelegen. Ausserdem steht hier die Brauerei des Nile special Biers. Ich mache einen Ausflug zum Anfangspunkt des Nils und verbringe den Abend an den Ufern des Viktoriasees beim Sailingclub. Den nächsten Tag verbringe ich mit Rafting auf dem Nil, danach geht es wieder zurück in die Hauptstadt. Die nächste Destination heisst Fort Portal, in der Grenzregion zum BananenverkäuferKongo gelegen. Der Maxibus will sich einfach nicht mit Passagieren füllen und so warte ich über fünf Stunden bis die Fahrt dann doch noch losgehen kann. Die Wartezeit wird durch fliegende Händler verkürzt, die einem allerlei Nützliches verkaufen wollen. Hier ein kleiner Überblick der Angebotspalette: Brot, Radios, Messer, Farbe, Moskitonetze, Insektenspray, Feuerzeuge, ... Nach etwa zwei Stunden Fahrt hat der Bus erste Motorenprobleme, zehn Minuten später ist der Motorschaden komplett. Per Anhalter geht es weiter. Ich bekomme eine Mitfahrgelegenheit in einem Minibus, der Pakete transportiert. In Mubende nochmals ein Fahrzeugwechsel. Inzwischen regnet es in Strömen und die Strasse ist in einem entsprechendem Zustand. Mit grosser Verspätung komme ich am Abend doch noch am Zielort an. Fort Portal ist Ausgangspunkt für einen Besuch der Schimpansen im Kibale Forrest N.P.. Mit einem motorisierten Boda Boda geht es durch Bananen- und Teeplantagen in den Wald. Trotz einer dreistündigen Wanderung mit einem Ranger durch den dichten Regenwald bekomme ich die Schimpansen nicht zu Gesicht. Die Umgebung von Fort Portal erkundige ich am nächsten Tag per Fahrrad. Ich besuche eine Tropfsteinhöhle und bade unter einem Wasserfall. Am Nachmittag beginnt es zu regnen und als ich möglichst schnell zurück zur Unterkunft pedalen will, falle ich auf einer abfallenden Strasse wegen einem Schlagloch vom Fahrrad. Hose, T-Shirt und auch das gemietete Fahrrad sind kaputt. Zum Glück ist es nicht weit zum Spital, wo ich mich verarzten lasse. Die Visite im Spital ist kostenlos, dafür muss ich für die Reparatur des Velos bezahlen. Mit dem Bus geht es am nächsten Morgen, nach einer unruhigen Nacht, weiter immer noch durch eine gebirgige Landschaft nach Kabale. Von hier aus überquere ich per Matatu die Grenze nach Ruanda.

Ruanda
Auch die ruandischen Matatufahrer packen soviel Passagiere wie nur möglich in ihre Fahrzeuge. Ausserdem lassen sich verschiedene Verschalungen öffnen, die dann mit Parfum, Zahnpasta und anderen Schmuggelgütern gefüllt werden. Auch sind die Strassen gut ausgebaut, so dass man Mal so richtig aufs Gaspedal drücken kann. Es wird dafür wieder auf der rechten Strassenseite gefahren. Unbeschadet in Kigali angekommen, entscheide ich mich für ein Hotel etwas ausserhalb des Stadtzentrums. Da dieses jedoch am Rande eines Slumgebiets liegt, wechsle ich nach einer Nacht zurück ins Zentrum. Ich lasse mich im Spital auch nochmals versorgen und bekomme Antibiotika. In der Stadt sind die Spuren des Genozids noch deutlich sichtbar. Viele Häuser sind noch nicht repariert und  die Wasserversorgung ist noch nicht überall in Stand gestellt. Auch in meiner Unterkunft gibt es kein fliessendes Wasser. Auf den Strassen sieht man viele Strassenkinder. Abends wirkt die Stadt wie ausgestorben. Da kaum Waren produziert werden und fast alles importiert werden muss, ist das Leben teuer. Am letzten Abend in Kigali treffe ich mich mit einem Polen zu einem Primus, den ich schon in Uganda mehrere Male getroffen hatte. Ich entscheide, nicht wie zuerst vorgesehen die Reise via Burundi fortzusetzen, sondern aus Sicherheitsgründen den Weg über Tansania zu wählen. Auf der Fahrt zur Grenze sehe ich einige Strafkolonnen; Gefangene in rosafarbenen Anzügen, die Strassen und Häuser reparieren. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass in dieser fruchtbaren Landschaften solche Grässlichkeiten passieren konnten. Wir fahren durch eine hügelige Landschaft mit vielen Bananenplantagen. Unterwegs verliert der Minibus die Schiebetüre, was zu einer Reparatur und damit zu einer Verzögerung führt. Auch werden immer wieder Extraschlaufen auf der Suche nach Passagiere gefahren. Um die Mittagszeit Ankunft an der Grenze. Ich treffe einen Amerikaner, der rund zwei Stunden später als ich in Kigali gestartet war und vor mir an der Grenze angekommen ist.

  Tansania
Die Grenze befindet sich so ziemlich im Nichts. Es herrscht kaum Grenzverkehr. Zusammen mit dem Amerikaner und einigen weiteren Passagieren geht es im Sammeltaxi nach Benaco, dem nächstgrösseren Dorf auf der tansanischen Seite. Hier gibt es einige Kneipen und ein einfaches Gästehaus, in das wir uns einquartieren. Den Rest des Tages verbringen wir mit Biertrinken. Tagwache am nächsten Morgen um 5.30 Uhr. Es regnet in Strömen. Mit dem Bus geht es über schlechte Strassen durch kleine Dörfer nach Mwanza. Die Sitze sind bequem, dafür sieht man kaum aus den Fenstern. Das letzte Stück der Reise wird auf einer Fähre zurückgelegt. Am nächsten Tag mache ich mich erst Mal auf die Suche nach einer Bank, die Reiseschecks einlöst. Dies dauert den ganzen Vormittag. Am Nachmittag kaufe ich mir ein Bahnbillet in der ersten Klasse nach Dar-es-Salaam. Mit dem Zug unterwegs nach Dar-es-SalaamDanach bleibt noch Zeit um einige Fotos zu schiessen und ein Besuch beim Coiffeur liegt auch noch drin. Am nächsten Nachmittag startet die vierzig stündige Zugfahrt Richtung Küste. Ich teile das luxuriöse Zweierabteil mit Waschbecken mit einem Lastwagenfahrer, der mir einige Geschichten seiner Fahrten von Dar-es-Salaam nach Burundi und in den Kongo erzählt. Das ausgezeichnete Essen wird in den Abteilen serviert. Ich fühle mich in Kolonialzeiten zurückversetzt. Auch die vorbeiziehende Landschaft ist interessant. Wir kommen durch verschiedene Vegetationszonen. Sobald der Zug einen Halt einlegt, verwandelt sich die Bahnstation in einen grossen Basar. Morgens Ankunft in Dar-es-Salaam. Die nächsten drei Tage verbringe ich in der Hafenstadt. Unter anderem besorge ich mir in dieser Zeit ein Visum für Malawi. Danach bin ich reif für die Insel. Mit der Fähre geht's nach Sansibar, wo ich die nächste Woche ausspannen werde. Ich schaue mir das historische Stonetown genauer an, mache einen Ausflug zu den Delfinen und auch eine obligate Spicetour. Zurück auf dem Festland geht es mit der TAZARA-Railway weiter nach Mbeya. Die von den Chinesen in den siebziger Jahren erbaute Strecke befindet sich in einem schlechten Zustand und die Fahrt ist ziemlich holprig. Dafür hat der Zug einen schönen Speise- sowie einen separaten Barwagen. Nach der Ankunft in Mbeya am nächsten Tag geht es mit dem Matatu weiter nach Songwe, dem einzigen Grenzübergang zwischen Tansania und Malawi. Hier geht´s zum Reisebericht über die Kilimanjarobesteigung.
 
 

Südl. Afrika

Malawi  Sambia   Simbabwe   Botswana   Namibia   Südafrika

  Malawi
Im Sammeltaxi geht's von der Grenzstation nach Karonga. Die passablen Hotels am See sind bereits ausgebucht. Ich übernachte in einem Gästehaus, wo die Zimmer anscheinend selten für die ganze Nacht gemietet werden. Die Ratte, die in meinem Zimmer lebt, verträgt den Insektenspray nicht und flüchtet durchs Fenster ins Freie. Mit dem ersten Bus geht es am nächsten Tag weiter nach Mzuzu. Ich rechne eigentlich mit einer kurzen Fahrt. Der Bus hält jedoch sobald Jemand ein- oder aussteigen will und so kommen wir kaum vom Fleck. Dafür ist die Fahrt umso interessanter. Um 17.00 Uhr erreicht der Bus dann doch noch den Zielort und ich finde ein schönes Gästehaus mit guter Küche. Da ich die Weihnachtstage am Malawisee verbringen will, geht nach einem Besuch der Bank per Minibus weiter nach Nkhata Bay. Hier verbringe ich die Feiertage am Sandstrand. Silvester will ich bei den Viktoriafällen feiern. Ich fahre nach den erholsamen Tagen in Nkhata Bay weiter in die Hauptstadt Malawis: Lilongwe. In dieser nicht ganz ungefährlichen Stadt verbringe ich eine Nacht, bevor es per Minibus weiter zur Grenze zwischen Malawi und Sambia geht.

  Sambia
An der Grenze finde ich einen Bus, der mich durch eine schöne und kaum bevölkerte Landschaft nach Lusaka bringt. Nach einer Nacht in der Hauptstadt Sambias geht es in einem Luxusbus nach Livingstone. In Sambia finden gerade Präsidentschaftswahlen statt und so haben die meisten Geschäfte geschlossen. Von Livingstone aus besuche ich zum ersten Mal die Viktoriafälle (ebenfalls sehr eindrücklich). Nach zwei Tagen wechsle ich dann auf die simbabwische Seite der Fälle.

  Simbabwe
Die ViktoriafälleÜber die Grenzbrücke, vorbei an den Wasserfällen, reise ich nach Simbabwe ein. Viktoria Falls ist im Gegensatz zu Livingstone voll auf den Tourismus eingestellt. Es gibt ein Kasino, das auch in Las Vegas stehen könnte und jede Menge Restaurants und Hotels. Ich habe mich entschieden, mich für die Weiterreise nach Kapstadt einer Überlandsafari anzuschliessen. Auf dem Zeltplatz treffe ich die Gruppe. Die restlichen Tage in Victoriafalls verbringe ich am Swimmingpool, mit Rafting auf dem Sambesi und auch ein Flug mit einem Leichtflugzeug über die Wasserfälle liegt noch im Budget. Am ersten Januar verlassen wir im umgebauten Lastwagen Vic Falls und machen uns auf den Weg zum Chobe N.P..

  Botswana
Nach einer ersten Übernachtung in Kasane geht's auf einen Gamedrive in den Chobe N.P.. Da wir den Park während der Regenzeit besuchen, sind nicht viele Tiere anzutreffen. Einige Elefanten und Löwen bekommen wir trotzdem noch zu Gesicht. Via Maun fahren wir weiter zum Okavangodelta. Mit dem Kanu gehen wir auf Entdeckungsfahrt in das riesige Sumpfgebiet. Danach geht die Reise weiter in Richtung Namibia.

  Namibia
Nach einer zweitägigen Fahrt kommen wir im Etosha N.P. an. Hier sehen wir nun zum ersten Mal Elefanten, Löwen und Die Sanddünen bei SesriemNashörner in grösseren Mengen bei den verschiedenen Wasserlöchern.
Durch eine karge Landschaft geht die Fahrt weiter zur Küste und nach Swakopmund. Wir besuchen die Felszeichnungen bei Twelffontein und die Seelöwenkolonie in Capecross. Das Wetter in diesem Küstenstreifen ist kalt und es ist neblig. Swakopmund ist eine typisch deutsche Kleinstadt in Afrika. Es gibt Schwarzwäldertorte und die Strassen haben zum Teil noch deutsche Namen. Ich benutze die Gelegenheit und kaufe mir in der deutschen Buchhandlung einige Taschenbücher. Ich erfülle mir hier auch einen langgehegten Wunsch und mache einen Tandemfallschirmsprung aus zehntausend Fuss Höhe. Nach einigen Tagen Aufenthalt in Swakopmund geht die Fahrt weiter zu einem anderen Highlight Namibias: den Sanddünen von Sesriem. Die höchsten Sanddünen der Welt sind sehr eindrücklich und ein beliebtes Fotomotiv. Nach zwei Tagen in der Dünenlandschaft geht es weiter zum grössten Canyon Afrikas: dem Fish River Canyon. Diese Canyonlandschaft ist ebenfalls sehr eindrücklich und kann es locker mit dem Grand Canyon in den USA aufnehmen.

  Südafrika
Das Ziel meiner Reise rückt näher. Nach einer Kanufahrt auf dem Orangeriver überqueren wir die Grenze nach Südafrika. Via Clan William erreichen wir am 19. Januar die "Mothercity" Kapstadt. Ich nutze die Gelegenheit und fahre mit der Seilbahn bei schönem und wolkenlosen Wetter auf den Tafelberg.

Schon auf der Fahrt durch Namibia habe ich mir Gedanken über die Heimreise gemacht. Da ich nicht einfach so mit dem Der TafelbergFlugzeug nach Europa zurückfliegen will, schaue ich mich nach einem Frachtschiff um, welches auch Passagiere mitnimmt. Ich frage zuerst in einem Reisebüro nach, die Angestellten dort können mir jedoch auch nicht weiterhelfen und schauen mich ziemlich verständnislos an. Ich finde schlussendlich die Adresse einer Reederei heraus, die auf ihren Schiffen auch Passagiere befördert. Wie sich jedoch herausstellt sind die Kabinen auf dem nächsten Schiff nach Europa schon ausgebucht. Schlussendlich finde ich dann doch noch ein Schiff, dass zwischen dem 6. und 9. Februar auslaufen soll. Ich kaufe mir eine Passage und habe nun noch genügend Zeit um einen Ausflug entlang der Gardenroute in Angriff zu nehmen. In einer kleinen Gruppe geht es nach Mosselbay. Wir besuchen die Höhlen und Straussenfarmen bei Wilderness und Oudtshoorn und machen eine Fahrt mit dem Dampfzug nach George. Via Knysna geht es zum Storms River. Ein Besuch der Pinguinkolonie von Hermanus bildet den Abschluss der Reise. Da ich noch immer genügend Zeit habe, mache ich noch einen Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung. Neben dem interessanten Besuch des Townships Khayelitsha verbringe ich die restlichen Tage in Kapstadt hauptsächlich an der Waterfront.
 
 

Heimreise

Am 7. Februar ist es dann soweit. Ich werde um 15.30 Uhr im Hotel abgeholt und an Bord des Kühlfrachtschiffes "DAL Kalahari" gebracht. Die DAL-KalahariDas 285 Meter lange und 32 Meter breite Vollcontainerschiff wurde 1978 in Belgien erbaut und fasst 53´000 BRT. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 22 Knoten. Das Schiff fährt für die Deutschen Afrika-Linien unter der liberianischen Flagge. Die Besatzung besteht hauptsächlich aus Filipinos und wird von einem deutschen Kapitän befehligt. Über die Gangway gehe ich an Bord des Schiffs. Ich beziehe meine Kabine, welche über ein eigenes Bad verfügt. Ausserdem gibt es noch ein Videogerät und ein Kühlschrank ist auch vorhanden. Nach einer ersten kurzen Einführung durch den Kapitän ist es auch schon Zeit für das Nachtessen. Die Mahlzeiten werden jeweils zusammen mit dem Kapitän und dem Schiffsinginieur in der Kapitänsmesse zu bestimmten Zeiten (8.00, 12.00 und 18.00 Uhr) eingenommen. Auf der Fahrt nach Europa sind wir drei Passagiere. Da es zu Verzögerungen bei der Beladung kommt, kann das Schiff erst am übernächsten Abend auslaufen. Am 9. Februar um 18.00 Uhr werden wir aus dem Hafen geschleppt und können ein letztes Mal die Sicht auf Kapstadt geniessen. Die Tage verbringe ich hauptsächlich mit lesen und musikhören. Das Schiff verfügt über einen schönen Aufenthaltsraum mit Bibliothek. Ausserdem gibt es ein Aussenschwimmbad. Man kann auch über das Deck zum Bug und Heck spazieren. Der Aufenthalt auf der Brücke ist ebenfalls erlaubt. Nach zwei Tagen auf See steht die erste Notfallübung auf dem Programm. Die Passagiere haben sich mit Schwimmweste und Helm auf der Brücke einzufinden. Am Nachmittag haben wir die Möglichkeit den Maschinenraum und die Kühlaggregate zu besichtigen. Wirklich sehr eindrücklich. Ansonsten haben wir ruhige See und es gibt keine besonderen Ereignisse zu vermelden. Am 15. Februar erreichen wir den Äquator. Die Überquerung wird mit einem Glas Sekt und einem Taufzertifikat gefeiert. Am nächsten Abend organisiert die Mannschaft eine Grillparty mit Karaokegesang auf dem Deck. Nun da wir die Südhalbkugel hinter uns gelassen haben, wird das Wetter auch schlechter. Es ist windig und wird kühler. Am 20. Februar erreichen wir Las Palmas und es bleiben einige Stunden Zeit, die Stadt zu erkunden. Auch hier verzögert sich das Auslaufen des Schiffes und so legen wir erst am frühen Morgen wieder ab. Nach dem wir die Kanarischen Inseln verlassen haben frischt der Wind auf. Bei Windstärke sieben schaukelt das Schiff für mich als Landratte nun doch schon ziemlich stark. Als wir den Golf von Biskaya erreichen, hat der Wind zum Glück wieder abgeflaut und die See ist ruhig. Am 24. Februar erreichen wir Le Havre. Hier bleibt ebenfalls etwas Zeit für eine kurze Besichtigung der Stadt zusammen mit dem Seemannspastor. Einen Tag später laufen wir Rotterdam an. Nach einer letzten Nacht an Bord verabschiede ich mich. Per Zug geht es noch am gleichen Tag via Brüssel zurück in die Schweiz. Nach 178 Tagen unterwegs Ankunft mit der S 3 um 21.27 Uhr in Fehraltorf.
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Links

Amnesty International - working to protect human rights worldwide

Hier einige Reiseberichte von anderen Transafrikareisenden und allgemeine Infos:

Thorn Tree Africa das Afrikaforum von Lonely Planet

Transafrika Info Tipps für die Transafrikareise

Sahara Info Allgemeine Transafrika und Sahara Infos

In zwölf Monaten von Europa nach Afrika Martin and Sandra Heidenreich berichten über ihre Reise nach Südafrika

Mit dem Motorad unterwegs durch Afrika Reisetagebuch von Christian Frei

Aachen - Kapstadt mit dem Motorrad Bericht von Dirk Bernhardt

African Edventure

Basel - Kapstadt und weiter nach Australien Reisebericht von Patrick und Barbara

Infos zu Frachtschiffreisen gibt´s hier
 



  
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Abschied von Kapstadt / An Bord der DAL Kalahari


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