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Reisebericht

Meine Reise beginnt am 21. September 2007 mit einem Flug von Zürich nach Dar es Salaam, wo ich am Samstag eintreffe. Ich nehme ein Taxi ins Zentrum der Stadt und quartiere mich für 10 USD im altbekannten Safari Hotel ein. Anschliessend mache ich mich auf einen kurzen Rundgang durch das Zentrum. Es ist schwülwarm. Seit meinem letzten Besuch vor sechs Jahren hat sich nicht viel verändert. Die Geldwechsler sind noch immer am gleichen Ort. Das Bürogebäude, dass schon 2001 im Bau war ist noch immer nicht fertiggestellt, auch sonst kann man keine richtige Aufbruchstimmung spühren. Verschiedene Restaurants scheinen in der Zwischenzeit geschlossen zu haben. Schon der Taxifahrer meinte, dass nicht mehr sehr viele Touristen nach Dar es Salaam kommen würden, da diese direkt zu den Sehenswürdigkeiten fliegen. Ich versorge mich mit Insektenspray und kaufe etwas Proviant für die morgige Busfahrt nach Moshi ein. Vor dem Hotel treffe ich auf einen Guide, der mich tatsächlich noch von meinem letzten Aufenthalt her kennt. Er weist mir den Weg zum Buchungsoffice des Kilimanjaro Express, dass sich gleich auf der anderen Strassenseite von meinem Hotel befindet. Ich kaufe mir ein Ticket für die Fahrt nach Moshi. Kostenpunkt rund 15 USD. Reportingtime 6 Uhr. Abfahrtszeit 6.30 Uhr. Es heisst also früh zu Bett gehen.

Es ist 5 Uhr am nächsten Morgen als mich der Muezzin zur richtigen Zeit weckt. Nach dem Zusammenpacken mache ich mich um 6 Uhr auf den kurzen Weg zur Busstation. Es ist gerade am hell werden. Der Bus kommt pünktlich an und ich mache es mir bequem. Hier im Zentrum steigen nur wenige Passagiere ein, da die Fahrt zuerst zur "richtigen" Busstation ausserhalb des Zentrums geht. Es bleibt also eine halbe Stunde Zeit, um mich humorvoll mit einem der Serviceleute auf eine für einen Muzungu angemessene Gepäckgebühr zu einigen. Nachdem ich diese um 75 % heruntergehandelt habe, bekomme ich sogar eine Quittung. Eine Taxifahrt zur Hauptbusstation, wo ich diese Gebühr sich nicht hätte bezahlen müssen, wäre noch immer teurer gewesen. Pünktlich geht es los. Es wird dann jedoch 7.30 Uhr bis alle Passagiere am Busbahnhof zugestiegen sind. Der Kilimanjaroexpress ist ein richtig luxuriöser Bus. Es gibt sogar zwei Stewards, die sich um die Passagiere kümmern. Ein Getränk und Cracker sind ebenfalls im Fahrpreis inbegriffen. Zur Mittagszeit legen wir einen Halt an einer Raststätte ein. Ich gönne mir Nyama-Choma, feine gegrillte Fleischstückchen mit Chips. Gegen 15.45 Uhr erreichen wir schliesslich Moshi. Ich mache mich zu Fuss auf den Weg ins YMCA-Hotel. Hier kann man für rund 10 USD übernachten, es gibt ein grosses Schwimmbad und die Leute sind sehr freundlich. Ein richtiger Geheimtipp. Das Hotel ist ausserdem eine Hotelfachschule. Gleich im Hotel befindet sich ein kleines Reisebüro, bei dem ich auch schon meine Kilimanjarobesteigung organisiert hatte. Nach dem ich dem Receptionist mitgeteilt habe, dass ich ein Trekking zum Mount Meru buchen möchte, ruft dieser den Inhaber des Reisebüros an, der obwohl es Sonntag ist, rund eine halbe Stunde später erscheint. Mit Thomas bespreche ich die Details des Treks und wir vereinbaren, dass ich am nächsten Morgen um 8.30 Uhr abgeholt werde. Kosten für das Viertagestrekking alles inklusive USD 650.

Nachdem ich nun alles organisiert habe, bestelle ich mein Abendessen und geniesse den Abend mit Blick auf den fast wolkenlosen Kilimanjaro bei einem Bier. Am Abend packe ich meine für das Trekking nicht benötigten Sachen in einen grossen Sack, welchen ich im Hotel lassen werde.

Am nächsten Morgen geniesse ich mein Frühstück und schon vor 8.30 Uhr erscheint mein Guide zusammen mit dem Koch. Ich deponiere mein überflüssiges Gepäck und mit einem Landrover fahren wir zum Momella-Gate. Bei einem Markt unterwegs kauft mein Koch noch die fehlenden Nahrungsmittel ein. Beim Gate angekommen werden die Formalitäten erledigt und meine Mannschaft wird kompletiert. Meine Gruppe besteht jetzt aus fünf Leuten nämlich: einem Ranger mit Gewehr zum Schutz vor wilden Büffeln und Elefanten, meinem Guide, dem Koch, einem Kellner, der auch als Träger fungiert sowie einem weiteren Träger.

Vor Mittag sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und wir können aufbrechen. Während der Koch und die Träger sich auf direktem Weg zur ersten Hütte aufmachen, führt mich der Ranger und mein Guide auf einer landschaftlich interessanteren Route zum Etappenziel. Zuerst geht es über offene Steppe, vorbei an einigen Büffeln, Warzenschweinen und Giraffen. Anschliessend führt der Weg aufwärts, meistens durch Wald, wo wir noch einige Affen mit weissem Schwanz zu sehen bekommen. Nach vier Stunden Aufstieg erreichen wir unser erstes Etappenziel, die Miriakambahütte auf 2'500 Metern über Meer. Die Hütte ist sauber und gut unterhalten. Ich habe ein Vierbettzimmer für mich alleine. Mein Kellner bringt mir heisses Wasser zum Waschen. Währenddessen hat der Koch Popcorn und Tee vorbereitet. Anschliessend gibt es ein feines Nachtessen bestehend aus Suppe, Kartoffeln, Fleisch und Gemüse. Danach geht es früh zu Bett. Denn schon um 7 Uhr am nächsten Morgen gibt es wieder Frühstück.

Der Weg führt weitere 1'000 Höhenmeter hinauf bis zur Saddlehütte. Nach einem Lunch unterwegs, kommen wir um die Mittagszeit an unserem Etappenziel an. Nach einem weiteren Snack geht es am Nachmittag zwecks Akklimatisation zum Little Meru Peak auf 3'800 Metern mit super Aussicht auf die Umgebung. Es geht ein starker Wind und es ist ziemlich kühl. Abstieg zurück zur Saddlehütte. Hier gibt es wieder ein einfaches aber feines Nachtessen. Wiederum früh zu Bett, denn nach Mitternacht ist wieder Weckruf zur Gipfelbesteigung. Um 1 Uhr gehen wir los. Es ist Vollmond und so brauche ich meine Taschenlampe nicht. Bis jetzt waren die Wege gut ausgebaut, doch jetzt wird es anstrengend. Es geht über Lavafelder, durch Sand und Geröllhalden und der Pfad ist sehr steil. Mit letzten Kräften erreiche ich ausgepowert knapp nach Sonnenaufgang den Gipfel. Auch hier geht ein starker kühler Wind, so dass nach den obligaten Fotos gleich wieder mit dem Abstieg, der auch sehr kräftezehrend ist, begonnen wird. Es geht zurück zur Hütte, wo es ein verspätetes Frühstück gibt. Nach einer kurzen Erholungsphase setzen wir den Abstieg auf dem gut ausgebauten Weg (was für ein Unterschied) zur Mirikambahütte fort, wo wir gegen 14 Uhr eintreffen. Hier bleibt nun genügend Zeit zum Entspannen.

Nun ist schon der letzte Tag des Trekkings angebrochen. Nach dem Frühstück folgt die Trinkgeldverteilung, bevor der Abstieg zum Momellagate, diesmal auf der direkten Route beginnt. Auch diesmal kommen wir wieder sehr nah an vielen Giraffen und Büffeln vorbei. Um 10 Uhr sind wir zurück beim Momella-Gate. Vom Ranger gibt es ein Zertifikat, welches die erfolgreiche Gipfelbesteigung dokumentiert. Danach müssen wir noch einige Zeit auf das Fahrzeug warten, dass uns zurück nach Moshi bringen wird.

Ich quartiere mich wieder im YMCA-Hotel ein, packe meinen Rucksack neu, besuche den Coiffeur und geniesse den Abend bei einem Bier zusammen mit einem Kanadier. Ausserdem findet im Hotel eine Hochzeit statt, bei der ich schnell vorbeischaue. Auch den nächsten Tag bleibe ich in Moshi. Ich kaufe mir ein Busticket nach Tanga an der Küste, geniesse das grosse Schwimmbad, welches ich für mich alleine habe, entspanne mich von den Strapazen und freue mich auf das feine Nachtessen.

Mit einem typisch afrikanischen Bus geht es Heute weiter nach Tanga. Die Abfahrt war wie in etwa geplant um 9 Uhr. Reporting Time 8 Uhr. Viele Zwischenstopps unterwegs. Gegen 15 Uhr Ankunft im verschlafenen Tanga. Zu Fuss mache ich mich auf die Suche nach einem Hotel. Finde schliesslich eine gute Mittelklassoption. Scheine der einzige Gast zu sein. Gemäss meinem fast 10 Jahre alten Reiseführer sollte von hier eine Fähre nach Pemba gehen. Dem ist jedoch nicht mehr so, wie ich im Hafen erfahre. Das Städtchen ist wie ausgestorben. Vielleicht liegt es am Ramadan. Ich finde den Weg zum Markt, wo ich dann doch noch auf reges Treiben treffe. Ich ändere meinen Plan und werde Morgen mit dem Bus zurück nach Dar fahren und von dort mit der Fähre nach Sansibar übersetzten, da mir nun nur noch eine Woche Zeit bleibt.

Also heisst es am nächsten Morgen wieder zeitig aufstehen und zur Busstation gehen. Ich finde einen Bus und bin gegen 13 Uhr zurück am Busbahnhof in Dar es Salaam. Mit dem Taxi geht es zur Anlegestelle der Schnellfähre. Die nächste geht um 14.30 Uhr, so dass ich um 17 Uhr in Sansibar ankomme. Zu Fuss finde ich den Weg zum Karibu Inn. Hier hatte ich schon Mal vor 6 Jahren logiert. Auch in Stonetown hat sich einiges verändert. Da Ramadan ist, haben viele Restaurants geschlossen. Ich nutze die nächsten Tage zur Wiederentdeckung von Stonetown, nehme an einer Spicetour teil und treffe einige interessante Traveller.

Nach zwei Tagen in Stonetown fahre ich für drei Nächte in den Norden der Insel nach Nungwi. Hier finde ich direkt am Meer ein schönes Bungalow, so dass ich die letzten Tage an einem richtigen Traumstrand entspannen kann. Danach heisst es auch schon wieder für die letzte Nacht nach Dar es Salaam zu reisen, von wo es dann wieder zurück in die Schweiz geht.


Fotogalerie


Ausblick auf den Kilimanjaro vom YMCA-Hotel in Moshi

Start am Momella-Gate   Mein Chief-Cook bei den Vorbereitungen für den Trek

Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen.   Mein Guide

Vorbei an Büffelherden

Das Ziel der Mount Meru   Giraffe am Wegesrand

Giraffen   

Unterwegs zur Miriakambahütte      

Ankunft bei der Miriakambahütte   Mein Ranger

 

Aussicht auf den Kilimanjaro

Kilimanjaro by night

Kilimanjaro by night  

Saddlehütte

  Saddlehütte mit Kilimanjaro

Ausblick vom Little Meru Peak

Krater des Mount Meru

Geschafft

Auf dem Gipfel  Auf dem Gipfel

 

Snackverkäufer auf dem Weg nach Tanga

Markt in Tanga

Markt   

Busbahnhof von Tanga   Strassenverkäufer

Am Hafen von Tanga

 

   Frische Fische


 

Auf der Fähre nach Sansibar

Stonetown

 

Stonetown   Stonetown   Stonetown

Stonetown   Stonetown   Stonetown

 
 

Jackfruit  Auf der Spicetour

 

Nungwi / Aussicht vom Bungalow

 

Strand von Nungwi 

Strand von Nungwi

 
Copyright © 1999-2009 by Marcel Ochsner