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Von Dar es Salaam nach Johannesburg

Drei Wochen mit öffentlichen Verkehrsmittlen unterwegs durch Mosambik / Reisebericht



Meine Reise beginnt am Samstagmorgen, dem 13. September 2008 mit Flug LX 292 von Zürich nach Dar es Salaam. Pünktlich um 20.10 Uhr treffen wir in der Wirtschaftsmetropole Tansanias ein. Nach dem ich etwas Geld am Flughafen gewechselt habe, fahre ich mit dem Taxi ins Stadtzentrum zum Hotel Safari Inn. Die Taxifahrt ist mit 20'000 TZS teurer als die anschliessende Hotelübernachtung. Im Hotel werde ich freundlich empfangen und beziehe eines der einfachen Zimmer. Ich kaufe mir Insektenspray und mache mich auf den Weg zum nächsten Bancomaten, da ich meinen Bargeldbestand für die Reise Richtung Süden noch aufstocken muss. Im Flughafen, konnte man mir leider nur 50 Euro wechseln. Der Receptionist des Hotels kommt ursprünglich aus Mtwara, welches das Ziel meiner morgigen Busreise sein wird. Während ich also meine Einkäufe tätige, bringt der Receptionist die Abfahrtszeit meines Busses in Erfahrung.

Tagwache ist also um 4.15 Uhr. Der Receptionist wird mich wecken. Um 4.40 Uhr wird mich der Taxifahrer abholen, so dass wir pünktlich um 5 Uhr beim Busbahnhof sind. Es ist noch dunkel als ich mich im Taxi auf den Weg zum Busbahnhof mache. Am Busbahnhof herrscht jedoch schon eine gewisse Hektik. Ich werde beim richtigen Bus abgeladen und nehme meinen Platz in Beschlag. Die übrigen Passagiere sind auch am Eintreffen. Es bleibt genügend Zeit um noch etwas Reiseproviant und Mineralwasser einzukaufen. Gegen 6 Uhr geht es los. In der Zwischenzeit hat es angefangen zu regnen. Bei einer kleineren Haltestelle in einem Aussenbezirk von Dar nehmen wir noch weitere Passagiere auf. Die Stimmung ist wohl auch wegen des Regens gereizt. Die Fahrt verläuft zügig Richtung Süden. Um die Mittagszeit gibt es den obligaten Essenshalt. Mit Hühnchen und einigen Orangen stärke ich mich für die weitere Fahrt. Die Strecke ist nun nicht mehr geteert und es ist ziemlich staubig. Ausser einem Platten und einigen Pavianen, die den Weg kreuzen verläuft die Fahrt ziemlich ereignislos. Vorbei an traumhaften Stränden erreicht der Bus gegen 15 Uhr Mtwara. Mein Rucksack ist leicht feucht und mit einer Staubschicht überzogen. Gleich in der Nähe des Busbahnhofes wird mir eine Pension empfohlen, wo ich für rund 7 USD ein kleines Zimmer mit Ventilator, Moskitonetz und Bad bekomme. Hier sind auch weitere Passagiere untergebracht, die morgen nach Mosambik wollen und so kann ich mir problemlos einen Platz im Landcruiser reservieren. Für den Rest des Nachmittags schaue ich mir das Städtchen an, bevor ich mein Abendessen bestehend aus Reis mit Fleisch und Sauce geniesse und dann früh zu Bett gehe.

Wie abgemacht stehe ich am nächsten Morgen um 5 Uhr vor der Pension und warte auf den Landcruiser, der mich abholen soll. Dieser kommt dann auch und mit dem vollbesetzten Gefährt geht es in der Morgendämmerung durch kleine Dörfer in Richtung Rovuma River. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir die tansanische Grenzstation. Den Ausreisestempel gibt es aber erst um 7.30 Uhr. Es bleibt also genügend Zeit um sich mit den Geldwechslern auf einen vernünftigen Wechselkurs zu einigen. Punkt 7.30 Uhr öffnet die Grenzstation ihre Pforten. Die Ausreisewilligen haben eine ordentliche Schlange gebildet, so dass das Ganze in einem ordentlichen Rahmen verläuft. Nachdem alle Formalitäten erledigt sind und sich wieder alle Passagiere im Jeep befinden, geht die Fahrt weiter zum Fluss. Hier warten schon die Fährmänner, die uns mit ihren Kähnen übersetzen werden. Ich bleibe bei den übrigen Passagieren aus dem Landcruiser. Nachdem alle ein Platz im Boot gefunden haben, werden wir in rund 45 Minuten ans andere Ufer übergesetzt. Dabei kommen wir auch an einer Nilpferdfamilie vorbei. Am anderen Ufer liegt auch die untergegangene motorisierte Fähre. Kaum angekommen, heisst es sich wieder für das richtige Fahrzeug zu entscheiden, dass uns zur mosambikanischen Grenzstation bringen wird. Dort angekommen heisst es erstmal Pass abgeben, Gepäck für die Kontrolle bereitmachen und warten. Nach einer Ewigkeit kann ich die 3 USD Einreisegebühr bezahlen und erhalte den Einreisestempel. Nach der Gepäckkontrolle geht es mit dem gleichen Landcruiser, der uns am Fluss abgeholt hat in Richtung Moçimbao da Praia. Ich bin froh, als die vierstündige Fahrt auf der offenen Ladefläche über staubige Strassen bei sengender Hitze endlich vorbei ist. Ich werde vor der Pensao Residencial Magid abgeladen und bekomme ein Zimmer mit angrenzender "Bucket-Shower". Die Übernachtung kostet rund 15 USD, fliessend Wasser, Strom oder eine abschliessbare Tür gibt es dafür aber nicht. Ich schaue mich im verschlafenen Städtchen um, finde eine Bank und ein kleines Restaurant gleich in der Nähe meines Hotels. Viele der übrigen Passagiere sind auch in der Stadt unterwegs oder haben es sich irgendwo bequem gemacht, da auch sie weiter nach Süden weiterreisen wollen. Da der Bus aber nur einmal am Morgen fährt müssen auch sie eine Zwangsübernachtung einlegen. Rechtzeitig am Nachmittag bestelle ich mein Abendessen. Man empfiehlt mir Fisch mit Pommes-Frites, die ich am Abend dann auch erhalte. Anschliessend mache ich es mir bei Kerzenlicht in meinem Hotelzimmer gemütlich.

Schon um 5 Uhr geht es am nächsten Morgen wieder weiter mit dem Bus Richtung Pemba. Die Strasse ist nun wieder asphaltiert und die Fahrt geht zügig vorwärts. An der Abzweigung nach Pemba verlasse ich den Bus, der weiter Richtung Nampula fährt und nehme ein Chopa für die restliche Strecke. Das Chopa ist ein Lastwagen mit Sitzbänken auf der Ladefläche. Sobald jemand zu- oder aussteigen oder einfach etwas zu transportieren hat wird angehalten. Nachdem wir in Pemba angekommen sind, zeigt mir einer der Passagiere gleich noch den Weg zu meinem Hotel. Wirklich viel zu sehen gibt es in Pemba nicht. Ich schaue mir den Markt an und genehmige mir beim Chinesen ein feines Mittagessen. Anschliessend suche ich die Busstation für meine morgige Reise zur Illha de Mocambique und mache noch einen Zwischenstop in einem libanesischen Supermarkt.

Da der Bus schon wieder um 5 Uhr losfährt und die Strassen dunkel und verlassen sind mache ich mich mit dem Taxi auf zur Busstation. Die Fahrt führt zu erst auf der Hauptstrecke bis nach Namialo. Dort finde ich ein Buschtaxi, welches mich nach Monapo bringt. Es ist heiss und die Nerven der Passagiere werden arg strapaziert, bis dann endlich genügend Passagiere vorhanden sind und die Fahrt beginnen kann. Die Passagiere klären mich auf, dass man in Mosambik immer zuerst den gekauften Gegenstand entgegennimmt und dem Strassenverkäufer erst danach das Geld aushändigt. In Monapo werde ich am Abzweiger zur Illha de Mocambique abgeladen. Im Schatten warte ich mit weiteren Leuten auf das nächste Gefährt in Richtung Illha. Nach etwa einer halben Stunde nimmt uns dann ein Lastwagen auf der Ladefläche gegen Bezahlung eines entsprechenden Fahrpreises mit. Die Illha de Mocambique ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Mit einem kleineren Fahrzeug werde ich auf die Insel gebracht. Mithilfe eines Guides finde ich eine kleine Pension, wo ich die nächsten Tage bleiben werde. Der Besitzer nimmt sich als Erstes gleich meiner Wäsche an.

Die nächsten Tage habe ich also Zeit, die verschlafene Insel, mit ihren vielen historischen Gebäuden zu entdecken und einfach mal wieder so richtig auszuspannen. Die Abende verbringe ich jeweils in einem der wenigen Restaurants, wo man dann auch wieder auf die anderen wenigen Touristen stösst.

Nach drei Nächten auf der Illha mache ich mich am Samstagmorgen zu Fuss auf zur Brücke, wo ich dann auch ein Buschtaxi in die nächst grössere Stadt Nampula finde. Nampula hinterlässt bei mir keinen besonders guten Eindruck. Die Stadt wirkt sehr heruntergekommen und ich fühle mich nicht wirklich sicher. Früh am nächsten Morgen geht es dann auch gleich weiter nach Quelimane, wo ich nach einer anstrengender Busfahrt ankomme.

In Quelimane fühle ich mich dann wieder viel besser aufgehoben. Ich finde ein schönes Hotel und entschliesse mich, einen Tag länger zu bleiben. Dummerweise habe ich mein Mobile in Nampula vergessen. Leider kann ich das Hotel telefonisch nicht erreichen und eine Fahrt von über 400 km zurück lohnt sich auch nicht wirklich. Ich geniesse also den Aufenthalt in Quelimane und kaufe mir ein Ticket für die Fahrt nach Beira. Die Busfahrt soll um 4 Uhr beginnen. Ein neuer Rekord. Ich bestelle also ein Taxi, dass mich rechtzeitig abholen soll. Leider klappt dies dann aber nicht. Mit Hilfe des Sicherheitsangestellten finde ich doch noch ein Taxi, da ein Spaziergang um halb vier Uhr morgens nach seinen Worten keine wirklich gute Idee ist.

Die Busfahrt nach Beira dauert sehr sehr lange. Nach Überquerung des Sambesis mit einer grossen Fähre, verliert der Bus eine Menge Motorenöl. Von da an muss der Motor alle Dutzend Kilometer repariert werden. Die Landschaft entschädigt dafür für die Strapazen. Kurz vor dem Ziel gibt der Motor dann endgültig seinen Geist auf und wir werden mit gecharterten Buschtaxis die letzten Kilometer in die Stadt gebracht. Ich lasse mich von diesem Buschtaxi gleich bis zu meinem Hotel bringen, da es inzwischen schon wieder dunkel ist. Ich beziehe eine ehemalige Luxussuite im Hotel Embaxador.

Den nächsten Tag verbringe ich mit Sightseeing. Beira ist eine Hafenstadt und verfügt über viele Kolonialhäuser im Art Decco-Stil. Auch muss ich mich wieder um meine Weiterreise nach Vilankulos kümmern und das entsprechende Busticket kaufen.

Zu Fuss geht es am nächsten Morgen zur Busstation. Der Coaster-Bus wird bis auf seinen letzten Platz gefüllt und die Fahrt ist entsprechend nicht sehr komfortabel. Trotz schwacher Batterie und einem Platten erreichen wir am Nachmittag Vilankulos.

Hier ist nun wieder entspannen angesagt. Ich geniesse den langen Sandstrand, das feine Essen in der von Südafrikanern geführten Lodge und buche eine Dhowsafari zum Schnorcheln. Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Entlang des Riffes gibt es jede Menge farbiger Fische.

Erst um 7 Uhr mache ich mich am nächsten Morgen auf den rund 20 minütigen Marsch zur Busstation. Es sind schon viele Leute unterwegs. Zur Abwechslung finde ich mal ein richtig aufgemotztes Buschtaxi vor, dessen Fahrer sich auch als DJ versteht. Die Fahrt nach Inhambane dauert rund 4 Stunden. Eigentlich könnte man mit einer Fähre auf die Halbinsel übersetzen, da aber zuviel Wind herrscht steht eine weitere kurze Buschtaxifahrt bis zum Endziel an. Inhambane ist ein völlig verschlafenes Kolonialstädtchen mit schönen Häusern aus den Vierziger- und Fünfzigerjahren. Die Häuser verfügen vielfach über Garagen, die heute als Wohnraum oder Abstellraum genutzt werden, da die Bewohner über keine Autos mehr verfügen. Ich bleibe für zwei Nächte in Inhambane und lasse die Stimmung auf mich wirken. In meinem Guesthouse treffe ich auf ein südafrikanisches Paar und eine holländische Familie, mit denen ich mich gut unterhalte. Als ich mich beim Guesthousebesitzer erkundige, wie ich denn am besten nach Maputo komme, meint dieser, dass der Buschauffeur abends noch auf ein Bier vorbeikommen werde, so dass ich mich mit ihm besprechen könne. Dieser kommt dann auch tatsächlich. Er spricht sogar Deutsch, da er während 15 Jahren in der ehemaligen DDR gearbeitet hat. Er verspricht, mich am nächsten Morgen um 4.45 Uhr abzuholen.

Wie versprochen werde ich am nächsten Morgen mit dem Bus abgeholt, bevor dieser zum Busbahnhof fährt und weitere Passagiere einsammelt. Die Strecke nach Maputo ist vielfach von Palmen gesäumt. Gegen 15 Uhr erreichen wir die Hauptstadt. Es ist nun wieder sehr heiss, nachdem es in Vilankulos noch aussergewöhnlich kühl war. Mit einem Taxi geht es vom staubigen Busbahnhof ins Zentrum. Ich entscheide mich für ein schönes Hotel mit kleinem Swimmingpool. Die nächsten zwei Tage schaue ich mir die Stadt an, kaufe einige Souvenirs und entspanne am Swimmingpool.

Am Freitag geht es dann mit dem Bus nach Johannesburg. Zu Fuss gehe ich zur Abfahrtsstelle und um 7 Uhr beginnt die 400 km weite Fahrt nach Südafrika. Am Grenzübergang treffe ich nochmals die Südafrikaner aus Vilankulos. Um 16.45 Uhr erreichen wir das hektische Johannesburg. Durch den Abendverkehr geht es mit dem Taxi vorbei an vergitterten und bewachten Häusern nach Sandton, wo ich den Abend in meinem Hotel bei einem feinen Steak und einigen Savannah dry ausklingen lasse.

Am letzten Tag besuche ich die Einkaufscenter in Sandton bevor ich mich um 16 Uhr auf den Weg zum Flughafen für die Rückreise in die Schweiz aufmache.

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Fotogalerie



   Ueber den Rovuma-River

Vorbei an Hippos

Unterwegs mit dem Bus   Unterwegs mit dem Chapa

 

Pemba   

 

Lastwagen auf dem Weg zur Illha de Mocambique   

 


 

Mein Guesthouse      

Verwaltungsgebäude   Das ehemalige Spital

Gouverneurspalast

Kirche   Kirche

Strand

 


 


 

      

   


 

Kirche in Quelimane   Vogelhändler

Ueberquerung des Sambesi

   


 

   Wasserholen am Brunnen

Verkäufer

Auf dem Weg im Beirakorridor

ein weiterer unfreiwilliger Zwischenstopp

      


 

Beira   Beira

Vilankulos

Vilankulos

Inhambane   Inhambane

Kathedrale von Maputo

Bahnhof von Maputo   Maputo

Bus nach Johannesburg   Ankunft in Johannesburg

 
 

 
 

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